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2013 Südafrika

Südafrika & Mosambik – Tierarm und weit weg von großartig

Bilder von Südafrika 2013

Anreise und Bonamanzi

Der Flug  mit SA von Frankfurt nach Johannesburg mit dem Weiterflug nach Durban verlief problemlos und wir wurden am Flughafen king shaka von Gina empfangen. Leider mussten wir auf die Gruppe aus Kapstadt drei Stunden warten aber das war in der Sonne nicht unangenehm. Leider hatte der Kleinbus keinen Anhänger und so wurden wir 9 Urlauber  plus Fahrer und Begleitung, sowie das gesamte Gepäck hinein gepresst. Ist eben Afrika und die Fahrt nach Bonamanzi war nach drei Stunden dann auch vorbei. In Bonamanzi (meine Übersetzung wäre: „Der Tierlose“) wurden wir auf die schönen Baumhäuser verteilt. Es waren keine Baumhäuser aber Häuser in den Bäumen. Das Braai am ersten Abend war sehr schön illuminiert, leider waren die Tänzer beim spärlichen Licht kaum zu sehen aber die Steaks und das andere Essen waren prima. An diesem Abend war Champions-League-Finale zwischen Bayern und Dortmund aber komischerweise waren in der ganzen Gruppe nur zwei an diesem einmaligen Ereignis interessiert und diese Interessenunterschiede blieben während der gesamten Reise. Bei der Pirschfahrt am nächsten Tag war es zunächst noch recht frisch und die Tiere zogen vor in ihren Verstecken zu bleiben. Dann gab es aber doch ein paar Zebras und Giraffen und viele Dunghaufen zu sehen.  Die Temperatur wurde schnell angenehm und um 10 Uhr gab es ein ausgiebiges Frühstück und mittags stiegen die Temperaturen auf 32 °C. Beeindruckend waren die Krokodile am Zentrum aber schließlich waren die eingezäunt und so sind sie auch bei uns im Zoo zu besichtigen. Bei der nächtlichen Pirschfahrt, bei wir laut Ausschreibung andere Tierarten kennenlernen sollten, gab es außer drei Paar leuchtenden Impallaaugen nichts zu sehen. Auf dem Hluhluwe-Fluss sollte die Vielfalt der Vogelarten bewundert werden können aber da ist an meinem Heimatfluss, der Riss, mehr Leben vorhanden als an diesem afrikanischen Gewässer. Das abschließende Highlight in Bonamanzi solle die Übernachtung im Zuludorf sein. Wir wurden eine ganze Weile herumgekarrt, bis zum restaurierten Zuludorf und am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass es gerade um die Ecke lag. Der Sanguma (Medizinmann) hatte es uns mächtig angetan und mehreren Personen unserer Gruppe aus den Sternen bzw. seinen Knochen und Plastikutensilien gelesen. Mais stampfen und Mehl mahlen waren angesagt und dann wurde am Lagerfeuer gespeist und letztlich in den Zuluhütten übernachtet.

Bush walk und dung walk

Am nächsten Tag ging es nach Thanda und dort wurden wir von Julia, David und Michelle begrüßt und auf die Häuschen verteilt. Um 15 Uhr gab es den ersten Bush walk. Mit Gewehr, Patronengurt und Stilett bewaffnet führte uns David in die Regeln des bush walks ein: In einer Reihe, leise und Zeichen beachten. Es fehlte noch die Peitsche, dann wäre Indiana Jones perfekt gewesen. Aus dem ersten bush walk wurde ein Dung walk, denn außer alten Elefantenhaufen, Zebrakacke (nierenförmig), Gnuhaufen und Impallaknödel gab es keine Säugetiere zu sehen. Zumindest die Aussage von David, dass die Größe der Kacke nichts über die Größe des Tieres aussage, war eine Erkenntnis die wohl nicht nur im Tierreich gilt. Am nächsten Tag gab es den großen Bush walk. Spinnen, Vögel, Bäume und Gräser lernten wir kennen. Ein Skorpion und letztendlich eine Gruppe Giraffen waren einfach zu wenig für einen vierstündigen bush walk. Die Stimmung in der Gruppe wurde immer schlechter und jeder war unzufrieden, weil einfach nichts geboten wurde. Am nächsten Morgen war 4.45 Uhr aufstehen, denn es sollten ganz früh die Wildhunde geortet werden. Dass zu der Uhrzeit kein Kaffeewasser warm war und der Toaster noch gar nicht bereit war, war schließlich nicht verwunderlich. Bei lausigen Temperaturen ging es auf dem Pickup zum Wildhunde orten. Wir fanden ein Signal und konnten die Tiere nach vielem hin und her genau orten und schließlich sogar anfüttern aber die Hunde verschwanden wieder im Unterholz. Wir sind noch eine weitere Stunde herumgefahren und haben uns schließlich aufgemacht zum Hundezwinger. Auf dem Weg dort hin lagen zwei Geparden vollgefressen am Zaun. Zum Mittagessen gab es einen Löffel Eiersalat pro Person und so habe ich anstatt Löwenknurren, meinen Magen knurren gehört.

Aufstand und dann doch noch die big Five

Dann gab es eine Gruppenbeschwerde, dass man schließlich eine Menge Geld  nicht für nichts bezahlt hätte. Als Lösung wurde uns das Anmieten eines Autos genannt. Die 500 Rand pro Person waren zwar zusätzliche Kosten, haben sich aber letztendlich bezahlt gemacht. Der große Landrover hatte drei zusätzliche Sitzbänke, so dass die gesamte Gruppe drauf passte. Letztendlich haben wir die Big Five in Thanda gesehen, wenn auch den Leoparden nur knapp vorbeihuschen aber immerhin, auch der wurde gesehen. Die Suche nach den Nashörnern gestaltete sich sehr schwierig aber nach langem Suchen fand David letztendlich eine Gruppe Breitmaulnashörner und die Begegnung ging schon unter die Haut. Für Aufregung sorgte am Abend noch eine Puffotter in der Küche die sich in das Motorgehäuse der Kühltruhe verkrochen hatte und Schlangenfänger David nicht an sie herankam. Deshalb wurde kurzerhand die Kühltruhe ins Freie gebracht und die Schlange ist wohl irgendwann entschwunden. Gina und Julia zeigten dann noch die Bilder der Tierkameras, von denen wir auch bei zweien den Speicherchip gewechselt hatten. Viel war darauf nicht zu sehen und es gehört schon viel Enthusiasmus dazu um dieser Aufgabe so einen Stellenwert zu geben wie es die Mitarbeiter von Wildlife-ACT tun. Neben der ganzen Tierrettung sollten sie aber das Thema Urlaubstouristen noch mal überdenken. Kleinigkeiten wie nichtfunktionierende Toiletten im Hauptgebäude oder fehlende Gläser wären schon von Nöten. Dass der Pool nicht benutzt werden kann, das versteht bei der Wasserknappheit jeder, aber es sollte für die Freistunden über Mittag eine Möglichkeit zum Relaxen vorhanden sein. Auf den Stühlen der Hütten konnte man kaum sitzend und auf den Boden liegen ist nicht jedermanns Sache. Schön war das abschließende Grillen mit Impallafleisch und Warzenschweinwürstchen und dann ging es auch schon nach Mosambik an die einsamen Traumstrände.

Mosambik

Allein die Fahrt über die Sanddünen war ein Erlebnis, das war aber dann auch schon das meiste. Die Strände waren wirklich einsam, denn es war kaum jemand da und das einzige Strandlokal hatte geschlossen. Ebenso waren wir abends in den Lokalen alleine, denn die Einheimischen gehen da nicht hin und die Südafrikaner blieben in den Selbstversorgerhäusern. Das Essen war auch so eine Sache. Da hieß es zunächst, dass alle Mahlzeiten inclusive seien allerdings nur zu einem Satz, der in den Lokalen bei weitem nicht reichte und das Auseinanderdividieren der Rechnung unnötig erschwerte.Das Schnorcheln hätte das große Erlebnis werden sollen und war es auch teilweise. Warum wir aber um 7.00 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang und in der Kälte auf das Schnellboot mussten, das konnte mir niemand erklären. Der Skipper hatte einen dicken Pullover mit Kapuze an und Lea vom Schnorchel-Center hatte Neopren an und wir froren so vor uns hin. Bei der ersten Fahrt gab es lediglich ein paar Delfine zu sehen und dann hieß es: wir fahren zum Riff. Dieses Riff ist so tief und das Wasser dort so unruhig, dass es wohl selten im Jahr dort etwas zu sehen gibt, wir sahen jedenfalls gar nichts außer trübem Wasser. Am nächsten Morgen hatten wir dann, nachdem einige schon aufgegeben hatten, das Glück mit den Delfinen schwimmen zu können. Das war ein echtes Erlebnis. Das Abschlussessen im einheimischen Viertel bei Mama  Lucia war beeindruckend und hat ein wenig von der Lebensart der Einwohner gezeigt.

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