1998 USA - Der wilde Westen
17.09. Abflug
Am Donnerstag wurden wir (Conny, Gerlinde, Willi, Siege) von Helmut nach Frankfurt an den Flughafen gefahren. Mit Eurowings ging es dann weiter nach Amsterdam. Auf diesem Miniflughafen gab es kaum was zu sehen und mit einem Jumbo 747-300 starteten wir zur Atlantiküberquerung. Es war schon eine rechte Tortur in der knall vollen, königlichen Maschine mit miesen Lautsprechern und mäßigem Essen. Nach elf Stunden sind wir endlich in Los Angeles gelandet. Mit dem Shuttel ging es dann zu Dollar Rent a car wo wir problemlos unseren Mietwagen erhielten. Das Fahren ging relativ problemlos, trotz ungewohnter Automatik und der Tatsache, dass in den USA die Ampeln hinter der Kreuzung stehen. Nach einigen Wirrungen und mit Hilfe eines freundlichen guides erreichten wir das Hotel Pacific Shore, direkt am Pazifik. Am Abend nahmen wir bei Burger King unser erstes opulentes Mahl: King whopper mit einem gratis King whopper und 20 Beutel Ketchup. Bei einem Spaziergang am Venice beach wurden die gut gebauten Männer vermisst, denn außer uns beiden war nichts überragendes zu sehen. So ging es dann zum ersten Abliegen
18.09. Los Angeles
Gut aufgewacht haben wir für 50 $ gefrühstückt. Wohlgemut sind wir auf den Hotelparkplatz gegangen und es fiel noch die Bemerkung: "Ah, das Auto ist noch da", doch welch ein Schock: Die Seitenscheibe war eingeschlagen und die Rücksitze geklaut. Walter, der Hotelboy, hat uns geholfen den Tathergang zu formulieren, dann ging es ohne Scheibe zurück zu Dollar Rent. Dort wurden wir erst einmal ausgelacht, als wir erzählten, dass die Stereoanlage noch vorhanden sei, die Rücksitze jedoch fehlen würden. So etwas hatten sie bisher noch nicht erlebt. Wir erhielten dann problemlos einen neuen Van und konnten endlich AAA (den amerikanischen ADAC) in der Wilson Avn. 101 suchen. Wir fanden schließlich die Adresse aber dort war kein AAA sondern das Sheraton Hotel in St. Monica. Der Boy an der Schranke klärte uns auf, dass die Straßennummern irgendwo in der Mitte mit 0 anfangen und dann nach beiden Seiten durchnummeriert werden und wir leider am falschen Ende seien. Mit diesem Wissen fanden wir endlich das riesige AAA-Gebäude, erhielten Karten, gratis Wasser und ein Klo. So gerstet ging es zu unserem ersten Ziel, den Universal Studios. Dort haben wir ziemlich alles mitgemacht. Die Fahrt mit der Bahn durch die Studios, die Attraktionen von "Back to the future" und Jurassic parc der alle durchnässte. Am Abend ging es auf den berühmten "walk of fame" zu einem Spaziergang über die Sterne der Stars bis vor das Chinese Theater vor dem die Hand- und Fußabdrücke der Berühmtheiten verewigt sind.
19.09. Los Angeles
Rodeo Drive und Via Rodeo, dieses weltberühmte Dreieck mit exklusiven Geschäften und großen Autos, wurde von unseren Einkäufen verschont aber bestaunt. Auf der Suche nach den Hollywood-Lettern kamen wir in die Hollywood-Cemetry wo wir aber keine Bekannten getroffen haben, obwohl dort so viele liegen sollen. Beim Verlassen des Friedhofs sah ich dann das gesuchte Schild im Dunst. Wir suchten noch einen günstigeren Fotopoint aber es fand sich keiner. Über den Sunset-Boulevard ging es dann durch die Vollen der Stars auf die Straße Nr. 1 entlang des Pazifiks nach Malibu. Der berühmten Baywatch widmeten wir ein paar Badestunden und Willi und ich badeten in den berühmten Fluten. Na ja, so wie im Film mit Pam war es nicht gerade aber immerhin. Die Weiterfahrt führte uns nach St. Barbara in die teuerste Unterkunft, ein 160$ Motel. Was zahlt man nicht alles wenn man keine Ahnung hat und befürchtet kein Bett zu finden. St. Barbara hat eine alte Mission mit einem riesigen Kaktus davor. Gerlinde mußte gleich die köstlichen Früchte pflücken. Dabei wurden wir von zwei Indios beobachtet die Gerlinde dann auch bald hilfreich mit einer Pinzette und guten Ratschlägen zur Kaktusernte beistanden.
Beim abendlichen Bummel in der Stadt war man entzückt von der Sauberkeit. In einer Bar erkundigten wir uns dann nach den überdimensionalen Biergefäßen und erfuhren, dass er "Pitcher" heißt und unsere Kragenweite ist.
20. 09. St. Barbara
Aufstehen schon vor 7.00 Uhr denn man musste das schmucke Städtchen nochmals bei Tag sehen. Natürlich
war um diese Zeit noch niemand unterwegs, umso mehr kam der Kitsch zum Vorschein, der in goldenen Hydranten gipfelte. Ich wette mit Gerlinde um den Sinn eines schönen, kuppelbedachten Gebäudes. Sie meinte, das müsste eine Kirche sein. In Wahrheit war es Nordstorm, ein Einkaufszentrum (Die Wette wurde, glaube ich, bis heute noch nicht eingelöst). Entlang der wunderschönen Küstenstraße wurden mindestens 20 Fotostops eingelegt, da die Aussicht immer schöner wurde, na ja vermeintlich, wie die Auswertung der Fotos dann
zeigte. Am Abend besuchten wir noch die Mission in Carmel, in der Willi ein US-Abendmahl genossen hat. Den strahlend weißen Sand von White Sands empfanden wir nicht mehr so ganz weiß, da es schon dämmerte. Weiter ging es Nach Monterey wo wir dann auch noch ein Motel nach unseren Preisvorstellungen für 66 $ fanden. Am Abend ging es in das neu hergerichtete Monterey-Hafenviertel aber außer daß ich mich auf dem Rückweg elendiglich verfahren hatte, fanden wir dort nichts besonderes. Am nächsten Morgen erstanden wir dann günstig die T-shirts des Monterey Jazz-Festivals, das am Tag zuvor geendet hatte.
21. 09. San Francisco
Die gepriesene Straße 101 führte uns nach San Francisco. Welch ein Schock: Wir fanden das im Führer, besonders für deutsche Touristen, gelobten Hotel, denn es hatte eine deutsche Fahne wehen. Doch das Umfeld war alles andere als vertrauenswürdig. Lauter Dreck und zwielichtige Typen führten dazu, dass die Damen das Auto verschlossen, als Willi und ich in die Hotelrezeption gingen. Zum Glück war's zu teuer und wir fanden eine Straße weiter, in zentraler Lage, ein geräumiges Motel an der Van Ness Avn. Gleich ging es in Richtung Golden Gate. Und dann hatte sich der Urlaub schon gelohnt, denn im Sonnenschein erstrahlte der orange-braune Koloss über der San-Francisco-Bay. Fotos von jedem möglichen Standpunkt waren einfach ein Muss. In Fisherman's warf wurde ein Krabbenbrötchen eingeworfen und dann die Serpentinen der Lombard-Street bezwungen. Weiter ging es an das Clif-house und in den japanischen Garten, der wie ein japanischer Garten gestaltet war. Wer hätte das gedacht?
Etwas zu spät erreichten wir Twin peaks mit dem phantastischen Ausblick über die Stadt und zurück ging es durch die Prachtstraße "market". Am Abend wollten wir das berühmte China-town besichtigen und fragten einige Passanten wie man dort hin gelangen könnte. Wir gingen dann dem Surren der Cable nach und ergatterten schließlich auch ein Cable-Car. Außen hängend, wie im Film, erreichten wir dann endlich China town und selbst ich hatte dort chinesisch, oder zumindest asiatisch gegessen. Nun schon firm mit der Cable Car, ging es recht flott zurück.
22. 09. San Francisco
Dieser Morgen brachte einen Knax in meine Urlaubsfreude, als ich durch das Fenster hörte wie sich Conny aufregte, dass wir unserem Zeitplan voraus seien und wir anscheinend auf der Fahrt eine Menge nicht besichtigt hätten und außerdem ich immer bestimmen würde. Von da an habe ich dann nur noch ja gesagt. Nach der schlechten Erfahrung vom Vorabend ging es dann mit dem Auto in die Stadt wo wir dann lange keinen Parkplatz fanden und dann schließlich 25 $ für eine abgelaufene Parkuhr bezahlen mussten. Es war ein Latschen zwischen den Hochhäusern, bis wir auf den Trichter kamen, dass man auch Busfahren kann. Mittags ging es wieder nach Fishermans warf wo Gerlinde dann den Fotoschnellservice in Anspruch nahm. Mit dem Boot setzten wir dann nach Alcatraz, das ehemalige schlimmste Zuchthaus der USA, über. Es war schon bedrückend über Kopfhörer die Geschichte dieses Gefängnisses mitzuerleben. Nach Alcatraz hatte ich dann per Jogging das Auto geholt, denn nach der 25 $ Pleite hatten wir es im Motel abgestellt. Inzwischen waren auch die 1 hour pictures fertig und wir eilten nochmals auf den Twin peak um die Stadt bei Sonnenuntergang zu fotografieren. Es ist in der Tat wie in der Serie die Straßen von San Francisco: Alle Straßen extrem auf- und ab, was machen die Leute blos wenn es mal Schnee hat?
23. 09. Mariposa
Abfahrt von SF über die Oakland-Bay-Bridge mit letztem Blick auf GG. Die Fahrt ging vorbei an hunderten von Windgeneratoren und durch Tomaten und Walnussplantagen. Endlich die Möglichkeit zum Einkaufen in der Merced-Hall. Weiterfahrt nach Mariposa, unserem Ausgangspunkt für den Yosemite Nationalpark. Dort hatten wir ein Motel mit Spa und 100°F, sowie am Abend Pizza bis zum Abwinken.
24. 09. Yosemite
Früh raus, damit man auch etwa vom Tag hat. Zuerst ging es zu den Sequoias, den Riesenbäumen. Grizzley, der größte von ihnen hat Äste wie bei uns Bäume. Riesige Redwoods. Dann ging die Fahrt auf den Glacier point mit Aussicht auf den Half-Dome und in das 1000 Meter tiefere Tal. Am Nachmittag unternahmen wir eine Wanderung zu den Vernell-Falls mit Pause am Pool, einem wunderschönen Gebirgssee mit der Aussicht auf den Nevada-Fall.
25. 09. Yosemite
Über den 3300 m hohen Tioga-Paß, auf dem sogar etwa Schnee lag, ging es zum Mono-Lake. Diese salzhaltige Pfütze mit ihren Kalkgebilden und Salzfliegen ist eigentlich ein Süßwassersee, der jedoch durch die Wasserentnahme von LA immer mehr versalzt. Obwohl zeitliche Bedenken bestanden, aber es wurden ja keine Bedenken mehr geäußert, besuchten wir die ehemalige Goldgräberstadt und jetzige Geisterstadt Bodi. Wie geahnt kamen wir erst bei Nacht in die Nähe des Sequoia Nationalparks und fanden dort ein Topquartier mit Doppelzimmern. Der einzige Vorteil an diesem Quartier war, dass man in der zugehörigen Bar nach Herzenslust rauchen konnte und Willi und ich haben uns mit einem Indianer prächtig verstanden. In unserer Dusche kam kein kaltes Wasser, dafür ging bei Willi das Klo über.
26. 09. Sequoia
Riesen über Riesen. Neben General Sherman, dem größten lebenden Baum auf dieser Erde, wurde einem die menschliche Winzigkeit bewußt. Gerlinde hat, gegen das Ausfuhrverbot, einige Sequoia-Zapfen eingesammelt und inzwischen treibt bei uns so ein Riese aus. Bäume so groß, daß man mit dem Auto durchfahren kann. Am Moro-Rock war es dann so neblig, daß wir gleich weitergefahren sind. Der Rest des Tages war dann endlose Autofahrt, endloses Gegurke durch die Sierra Nevada. Die Fahrt wurde lediglich aufgelockert durch das Gemotze von Gerlinde ob die Kurven denn kein Ende nähmen oder durch die Diskussion ob der Berggang nun angebracht ist oder nicht. Man sollte in den USA keine Abkürzung über ein scheinbares Mittelgebirge nehmen sondern strikt die Autobahn. Zum Essen fanden wir wieder kein Sizzler, denn der hatte schon seit Jahren zu, dafür Pizza Hut. Durch die Wüste kamen wir bei Dunkelheit im heißen Fumace Creek an. In der Bar wurden die Erdnussschalen nur auf den Boden geworfen und mir dann das Bier madig gemacht.
27.09. Death Valley
Schön warm war es schon aber von wegen 40°C, wahrscheinlich hatten wir den einzigen Wolkentag des Jahres erwischt, dafür war es enorm windig. Die Landschaft riss einen nicht gerade vom Hocker. Ein paar Sanddünen, eine Sodamine und farbige Hügel die höchstens das Herz des Chemikers (Chrom, Mangan, Eisen, Kupfer) höher schlagen ließen. Schatzi hatte dieses Farbenspiel leider zu spät gesehen und deshalb war kein gutes Foto vom Artist point möglich. Im unbedingt wichtigen Golden-Canyon mit braunen Haufen, die keiner besteigen wollte, sind wir dann bald umgekehrt. So verließen wir das Tal des Todes mit dem tollen Ausblick vom Sabritzky-Point in Richtung Las Vegas. Die Fahrt durch die Wüste war enttäuschend, keine Kakteen nur Steine aber dann endlich in
Sicht: Das gelobte Land: Las Vegas. Gigantisch die Luxor Pyramide, das Excalibur, Cäsar's pallace, Mirage und wie die Hotels alle heißen. Wir sind dann recht günstig im Excalibur untergekommen und haben am Abend auch gleich gezockt. Ruckzuck waren meine 20 $ beim Roulette verspielt. Willi war schon etwas geschickter oder war das nur Anfangerglück? Ein Lichtermeer auf den Straßen, in allen Farben und Formen; einfach unglaublich. Den Bauch haben wir uns am Buffet im Luxor vollgeschlagen, denn dort gab es entgegen dem noch billigeren Excalibur, keine Wartezeiten.
28.09. Las Vegas
Belz, der größte Outlet des Südwestens, sollte von uns ausgekauft werden. Doch welche Enttäuschung: keine Levis 501, die tragen dort nur die Bauarbeiter, und sonst teilweise auch eher Schleehauf. Billige Calvin Klein Unterhosen waren im Angebot, leider in der falschen Größe. Schließlich hat jeder seine Hosen gefunden und ich sogar einen Laserpointer. Am Abend ging es auf die Straße. Gerlinde und ich hatten leider kein passendes Busgeld und mussten einen großen Teil zum Stratosphere-Tower zu Fuß gehen aber irgendwann haben wir uns dann doch wieder zusammengefunden. Mit dem Aufzug ging es dann nach oben. Willi und ich investierten zusätzlich noch ein paar Dollar in den Big shoot. Dazu ging es noch zwei weitere Stockwerk hinauf und eine gewisse Enttäuschung machte sich schon breit ob das nun schon alles war, war es aber nicht. Wir wurden zu einer Sitzbank geleitet, mit einem Bügel über die Schulter gesichert, mussten Brille und Foto abgeben und warteten, was da wohl kommen möge. Und es kam: Mit einer gewaltigen Beschleunigung, ich schätze etwa 17 G, wurden wir 100 Meter nach oben geschleudert. Naja vielleicht waren es nicht ganz 100 m, aber auf jeden Fall wurden wir gnadenlos nach oben katapultiert, standen auf Grund der Massenträgheit oben still, derweil der untere Teil des Körpers noch weiter nach oben drängte. Das Nachfedern des Geschosses konnte dann in lässiger Manier überstanden werden. Das war echt geil. Der Rest am Tower, das Essen und der Service, waren eher fade. Aus diesem Grund sind wir wieder zurück ins Excalibur an die Automaten und fast hätte ich auch etwas gewonnen. Der Service im Spielcasino war erstklassig: Free Bud bis zum Abwinken.
29. 09. Springdale
Fahrt durch Colorado nach Utah zum Zion Canyon. Wir fanden eine billige, gute Unterkunft im Bumbleberry mit AAA Ermäßigung. Wir machten gleich eine Höhenwanderung die Gerlinde beinahe an den Rand eines Herzkollaps gebracht hätte, als Ausgleich fand sie dann schöne, rote Zionnelken am Wegrand. Am Abend haben wir uns im IMAX Kino den Film über den Zion Park angeschaut.
30. 09. Bryce Canyon
Unterkunft in Foster Motel und da wir früh dran waren sind wir gleich in den Nationalpark gefahren. Einmalige Steinformationen, in allen Rottönen, besonders beeindruckend das "Amphitheater" mit seinen Säulen und Figuren. Natürlich haben wir wieder eine Wanderung durchgeführt und sind alle Aussichtspunkte abgefahren. Das größte Erlebnis sollte um 7.13 pm stattfinden, nämlich der Sonnenuntergang mit den blutrot bestrahlten Steingebilden. Pfeifendeckel, die Sonne ist einfach am Horizont untergegangen, ohne Spektakel, ganz so wie in Oberhöfen. Am Abend haben wir dann nach ordentlichem Schlange stehen ein Steak gegessen, dazu Orangensaft aus 80% Wasser und 20% irgendwas getrunken. Der Arsch an der Kasse erhielt dann, nachdem wir ½ Stunde zuvor eine separate Rechnung verlangt hatten, auch keinen Tip. Ätsch, dafür hatte er uns dann auch die falsche Telefonnummer für den Grand Canyon gegeben.
01. 10. Grand Canyon
Am Lake Powel hatten wir den Staudamm besichtigt, dann ging es durch das Nawajo Gebiet. Ein Gemisch aus Kiesgrube und Nichts, vorbei an Indianerständen mit Krimskrams. Gegen Abend dann der erste Blick in den gewaltigen Grand Canyon. Leider war es etwa dunstig, dafür war aber der Sonnenuntergang vorhersehbar.
Was wir nicht wussten war, daß die Zeit hier gegenüber der Mountainzeit im Bryce canyon, hier wieder um eine Stunde zurück war. Solange wollten wir dann doch nicht auf das Blutrot warteten. Inzwischen hatte Conny bemerkt, dass sie ihre Steppjacke verloren hatte. Das konnte nur beim Anprobieren von Levis 501 in Kanab passiert sein. Von der red feather lodge in Tusayan, in der wir untergekommen waren, hat Willi dann in Kanab angerufen. Tatsächlich war der Fummel noch dort und ist inzwischen auch wieder in good old Germany eingetroffen. Im red feather hatten wir uns, ganz gegen die Gewohnheit, als Raucher angemeldet. Das war ein verhängnisvoller Fehler, denn dieses Zimmer lag genau über der Wäscherei und dort ging das Gerümpel der Waschmaschinen mitten in der Nacht los. Aber was soll's schließlich sind wir schon um 5.30 Uhr aufgestanden um den grandiosen Sonnenaufgang zu bewundern.
02.10. Grand Canvon
Bei Arscheskälte kam sie dann auch blutrot hoch und bestrahlte langsam zuerst die Gipfel und allmählich das ganze Tal. War schon beeindruckend aber kalt. Zurück nach Tusajan und gut gefrühstückt, denn danach sollte der etwas anstrengendere Teil kommen, nämlich der Abstieg in den Canyon. Totenköpfe warnten uns, daß schon viele nicht zurückgekehrt seien und daß ausreichend Wasser mitzunehmen sei. Aber wir haben unerschrocken die Strapaze auf uns genommen und sind in die Hitze abgestiegen. Nicht wie viele andere, bequem auf den Mulis, nein zu Fuß sind wir zumindest halb hinabgestiegen, bis der Colorado River zu sehen war. Der Aufstieg war noch strapaziöser aber wir sind sicher dem Canyon entstiegen. Am Abend hatten wir uns noch einen IMAX Film über den Grand Canyon und den Colorado mit Gratispopcom angesehen. In der Nacht wurde wieder schmutzige Wäsche gewaschen, in der Wäscherei.
03.10. Viel Fahrt und 29 Palms
Vorbei am Lake Havasu mit der London Bridge ging es den ganzen Tag bei extremem Wind durch die Wüste. Ein Teilstück sind wir auf der berühmten Route 66 gefahren, doch außer Kaffee und einem Eintrag ins Gästebuch war an der 66 nichts besonderes. Begleitet wurden wir von den riesigen AMTRAC Güterzügen. So erreichten wir am Abend 29 Palms. Dort hatten wir dann ein richtiges BBQ gegessen. Willi informierte sich beim Grillmeister was so alles auf dem Grill lag und wir entschieden uns dann für riesige Steaks Sirlione. Das ganze hatte den Nachteil, dass der Rauch unter dem Vordach ständig über uns wehte und wir uns letztendlich selbst wie Grillfleisch vorkamen.
04.10. Josuah tree
Nicht von 29 Palms, sondern weil Conny's Führer es besser wusste, ging es ab Yuka in den Park. Es war schon beeindruckend wie die Josuah's neben den Steinhaufen massenhaft herumstanden. Ein kurzer Rundhike, weil keiner mehr laufen wollte. Dann noch ein kurzer Trip durch die Teddy Bär Kaktusse aber die großen Kaktusse sollten ja im Coyote Canyon noch kommen. Pustekuchen - der Coyote Canyon wurde wegen Hitze gestrichen und so ging es weiter in Richtung San Diego. Zum Glück fanden wir unterwegs noch einen Kaktusriesen. Gerlinde wurde es mal wieder schlecht, da wir wieder ewig ein kleines Mittelgebirge überqueren mußten. Doch dann ging es, entgegen der sonstigen gemütlichen amerikanischen Fahrtweise, sechsspurig im Höllentempo in die City. Wir hatten gleich den Hotel Circle und das gesuchte Hotel gefunden. Am Abend ging es in die Old Town, wo wir original mexikanisch gegessen hatten.
05.10. San Diego
In Sea world ging es von einer Show zur anderen. Leider hatten wir das alles in Florida schon gesehen und die Platzwahl innerhalb unserer Gruppe hatte irgendwie eine unausgewogene Verteilung, was wiederum zu Unstimmigkeiten geführt hat. Nun wir besuchten jedes Aquarium und verpassten deshalb die kostenlose Budweiser Bierprobe. Am Abend haben wir dann im Hard-Rock-Cafe diniert. Was bisher ganz unerwähnt blieb: in jedem Hard-Rock-Cafe haben wir T-shirts für die lieben Kleinen eingekauft und es gab viele Hard-Rocks.
06.10. San Diego
Ich hatte aus Versehen den Foto geöffnet, da wir bereits zwei Tage short of film waren. So ein Scheiß. Conny, Gerlinde und Willi sind in den weltbesten Zoo gegangen, ich machte mich auf den Weg zum Hafen. Dort war ein kleiner Flugzeugträger zu sehen, doch leider verpasste ich die Hafenrundfahrt. Ich bin dann zurück gelaufen und bin schließlich über ein schlangenbelebtes Gebüsch, so ein Quatsch, aber zumindest hatte ich ständig Angst davor, zurückgekommen und habe den Rest des Tages mit Sixpack am Pool verbracht. Diese verdammte Eismaschine machte bei Nacht einen Höllenlärm.
07.10. Tijuana
So nah an Mexiko musste es einfach sein. Das Auto abgestellt und für 1 $ mit dem Bus nach Mexiko gefahren. Der Ausstieg aus dem Bus war gezielt nur durch die Vordertür möglich, damit man gleich in den Bazar gelangte. Ich kaufte dann auch einen Gürtel mit echter, gewogener Silberschnalle zu einem unerhört günstig herab gehandelten Preis. Zu sehen gab es nur Touristennepp und viele Viagraangebote, die demnächst eintreffen sollten. Wir entschlossen uns dann, die letzten Dollars in einer original billigen mexikanischen Kneipe zu verprassen. Wir wurden auch gleich zuvorkommend bedient mit Salza und Kräcker und doppelter Portion Bier und Cocktails, wahrscheinlich wegen Happy hour dachten wir. Wie es sich gehört ließen wir dann die Musikanten aufspielen
und wollten endlich zahlen. Mann, hat der Typ uns geneppt, 60 $ oder mehr, zumindest alles was wir noch an Traveller-cheques hatten mussten wir löhnen. Aber immerhin wir waren in Mexico. Mit einer umständlichen Passkontrolle kamen wir dann zurück zur letzten Übernachtung in San Diego.
08.10. Los Angeles und Heimflug
Die Küstenstraße hoch, nochmal einen Badeabstecher im Pazifik und dann die falsche Abzweigung genommen gurkten wir durch LA bis wir ein Quartier fanden.
In LA noch Shopping, 1 Gallone Benzin getankt, Auto abgegeben und dann an den Airport. Beim Rückflug war glücklicherweise ein Platz in unserer Reihe leer, so dass man die Füße hoch nehmen konnte. Ordentlich Whiskey als Schlafmittel eingenommen. Helmut hat uns abgeholt, das war's
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